Heilige Maria, Stern des Ostens, hilf deinen Kindern! (hl. Josefmaria Escrivá)

Tafel 1: Vorgeschichte des Opus Dei in Mitteleuropa

Josefmaria Escrivá in Wien

Im Jahr 1955 kommt Escrivá zum ersten Mal nach Wien. Er will Möglichkeiten für einen Beginn der Arbeit des Opus Dei in Österreich erkunden und dafür beten. Es ist Mai – eine Woche vor dem Staatsvertrag – und Österreich ist immer noch besetzt. Die Begegnung mit russischen Soldaten an der Zonengrenze Ennsbrücke lässt ihn an die verfolgte Kirche in den kommunistischen Ländern denken, Erinnerungen an eigene leidvolle Erfahrungen im Spanien der 1930er Jahre werden in ihm wach.

Österreich als Tor zum Osten

Zum Jahresende reist er nochmals nach Wien. Am 4. Dezember betet er im Stephansdom vor dem Gnadenbild Maria Pötsch. Dabei wendet er sich erstmals mit dem Stoßgebet „Sancta Maria, Stella Orientis, fi lios tuos adiuva!“ – Heilige Maria, Stern des Ostens, hilf deinen Kindern! – an die Gottesmutter. Er vertraut ihr die Arbeit des Opus Dei in Österreich und von Österreich aus an. Österreich ist für ihn das Tor zum Osten, auch wenn der Weg in die Länder jenseits des Eisernen Vorhangs versperrt ist.

Die weinende Muttergottes von Pócs

Die Ikone der Muttergottes von Pócs (einem Dorf im Nordosten Ungarns) weinte am 4. November 1696 zum ersten Mal. Kaiser Leopold I. holte das Gnadenbild ein Jahr später nach Wien, wo es bis heute verehrt wird. Das Tränenwunder wiederholte sich, doch nicht am Original, sondern an der Kopie in Máriapócs: am 1. August 1715 und am 3. Dezember 1905. Als der hl. Josefmaria am 4. Dezember 1955 vor dem Gnadenbild in Wien betet, ist ihm dessen Geschichte und Bedeutung nicht bekannt. Doch sein Stoßgebet geht um die ganze Welt und führt zu einer Neubelebung der Andacht zu Maria Pötsch. Weltweit wurden die vom Kommunismus verfolgten Christen dem besonderen Schutz der „Stella Orientis“ anvertraut. Dem hl. Josefmaria wurde 2002 im Wiener Stephansdom und 2005 in der Basilika von Máriapócs eine Gedenktafel gewidmet.