Christ sein unter den Bedingungen der Moderne

Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck ruft Christen auf, Verantwortung zu übernehmen und ihr Bekenntnis zu Christus im Alltag umzusetzen.

Essen. Der Dynamik des hl. Josefmaria treu zu sein, hat Bischof Franz-Josef Overbeck im Essener Dom gefordert. Das bedeute, das eigene Leben als von Gott kommend zu begreifen und ganz auf Gott hin zu leben. So könne es uns gelingen, Christ zu sein unter den Bedingungen der Moderne.

Overbeck feierte die Messe am 26. Juni, dem kirchlichen Gedenktag des vor 35 Jahren verstorbenen Opus Dei-Gründers. Kernanliegen des Opus Dei ist die Alltagsheiligung in Ehe, Familie und Beruf.

In dieser Heiligung des Alltags sieht Overbeck Aufgabe und Sendung jedes Christen. Der Schöpfungsbericht spreche davon, daß Gott den Menschen als Mann und Frau geschaffen hat. Daher, so der Bischof, haben Christen aus der Mitte der Bibel und der Kirche den Auftrag und die Verantwortung erhalten, Kindern das Leben zu schenken und Verantwortung für sie zu übernehmen.Die goldene Madonna im Essener Dom mache uns Menschen Mut dazu, der Schöpfungsordnung gemäß zu leben.

Overbeck kritisierte am Beispiel des wunderbaren Fischfangs eine menschlich-allzu-menschliche Logik: „Jesus fordert die Jünger auf, bei Tag zu fischen. Das widerspricht ganz der Logik der Fischer. Sie lernen jedoch, sich neu auf Jesus zu verlassen.“ Denn nach dem wunderbaren Fischfang entdecke Petrus: ´Herr, ich bin ein Sünder!´ Petrus habe dadurch erkannt, dass er bisher so gelebt habe, als gebe es Gott nicht.

Das Pontifikalamt war gestaltet von der Choralschola der Essener Domsingknaben. Die Orgel spielte Domorganist Jörg Schwab. Die Kollekte war für das Sozialprojekt Uganda 2010 „Schule statt Straße“ bestimmt. Diese soziale Initiative wurde durch einen geistlichen Impuls des heiligen Josefmaria angestoßen.

Im Ruhrbistum leben und arbeiten Mitglieder des Opus Dei seit über vierzig Jahren. Kardinal Franz Hengsbach, der mit Escrivá befreundet war, feierte nach dessen Tod, im Jahre 1975, ein Requiem für ihn im Essener Dom. Auf Initiative von Mitgliedern der Personalprälatur Opus Dei entstanden in Essen für Frauen wie für Männer „geistliche Tankstellen“ im Kulturellen Zentrum Isenburg in der Semperstraße und im Bildungszentrum Rüttenscheid in der Goethestraße.