Fernando Ocariz: Papst Franziskus wünscht eine neue Dynamik für die Familienpastoral

Prälat Fernando Ocariz nimmt gegenüber der Nachrichtenagentur Zenit Stellung zum nachsynodalen Schreiben “Amoris Laetitia” von Papst Franziskus. Prälat Ocariz ist Auxiliarvikar der Prälatur Opus Dei in Rom und theologischer Berater der Kongregation für die Glaubenslehre.

Die Exhortatio Amoris Laetitia fördert eine neue Dynamik in der Familienpastoral und erinnert an die zentrale Rolle, die der Familie bei der Neuevangelisierung und der Stärkung der Gesellschaft zukommt.

Papst Franziskus macht den Facettenreichtum der Familienpastoral und die zahlreichen Herausforderungen deutlich, die sie bewältigen muss. Das zeigt bereits die Länge des Textes. Nach einer ersten schnellen Lektüre des Dokuments scheint mir die Bildung eine zentrale Stellung einzunehmen. Bildung nicht verstanden als bloße Wissensvermittlung, sondern als Begleitung der Menschen, damit sie das Evangelium nicht nur kennen, sondern in ihr Leben umsetzen können.

Amoris Laetitia nimmt die ermunternden Katechesen des Papstes auf. Sie behandeln die Alltagstugenden im Familienleben, die eheliche Liebe, die innerfamiliären Beziehungen, die Kindererziehung, die speziellen Probleme einer Familie im 21. Jahrhundert, die Freuden des familiären Miteinanders und viele weitere Bereiche im tagtäglichen Leben einer Familie, die die Lehren und die Werte des Evangeliums widerspiegeln möchte.

Der Ruf Gottes zur Heiligkeit bleibt universal und aktuell zugleich. Jeder von uns und jede Familie ist trotz aller Schwächen, aber mit Gottes Hilfe zu einem hohen Ziel berufen und soll die anderen auf diesem Weg begleiten. Der Papst lädt uns ein, weiter über praktische Konsequenzen zu meditieren und nachzudenken, die im Einklang mit dem Evangelium stehen. Besonders im Zusammenhang mit den sogenannten irregulären Situationen, die sehr heikel sind und eine sorgfältige Unterscheidungsgabe erfordern werden.