Bischof Küng: Wahrhaft gelebtes Christentum ist Voraussetzung für Verkündigung

Gedenkgottesdienste in ganz Österreich für Opus-Dei-Gründer Josefmaria Escrivá, 100.000 Menschen zur Seligsprechung seines Nachfolgers Alvaro del Portillo in Madrid erwartet.

Gedenkgottesdienst mit Bischof Klaus Küng in St. Pölten

Auf die ungebrochene Vorbildwirkung des heiligen Josefmaria Escrivá hat der St. Pöltner Bischof Klaus Küng bei einem Gedenkgottesdienst zu Ehren des am 26. Juni 1975 in Rom verstorbenen Gründers des Opus Dei hingewiesen. Escrivá habe dazu angespornt, "verbunden mit Jesus mutig auf alle Menschen zuzugehen und sich angstfrei in allen Bereichen der Gesellschaft zu bewegen", sagte der selbst dem Opus Dei angehörende Bischof in seiner Predigt am Donnerstag im St. Pöltner Dom. Wie Papst Franziskus habe auch Escrivá die Gläubigen zu einem neuen missionarischen Einsatz ermutigt.

Der Papst hoffe für die ganze Kirche auf einen neuen Aufbruch und betone, dass dies die Aufgabe aller ist, erinnerte Küng. Dabei müssten alle mittun - wobei es oft gar nicht so sehr auf viele Worte ankomme. Das Beispiel eines wahrhaft christlichen Lebens sei das Wichtigste, "damit sich das Licht Christi von neuem in den Familien, am Arbeitsplatz, in den verschiedenen Bereichen der Gesellschaft ausbreitet". Diese Aussagen von Franziskus würden auch dem entsprechen, was der heilige Josefmaria seit der Gründung des Opus Dei im Jahr 1928 gelehrt habe.

Escrivá habe sehr früh erkannt, unter welchen Voraussetzungen die Botschaft des Evangeliums gerade auch in einer weitgehend säkularisierten Gesellschaft zur Richtschnur wird, so Küng: "Nötig sind vor allem wahrhaft gelebtes Christsein, Nachfolge Christi mitten in der Welt, untrennbar verknüpft mit einer ehrlichen Sorge um die anderen, auch um die Entwicklung in der Gesellschaft und in der Kirche."

"Instrument der Heiligung" für andere werden

Auch in anderen Gottesdiensten in Österreich wurde des heiligen Josefmaria Escrivá gedacht: Für Bischof Benno Elbs lag die „tiefste Absicht des heiligen Josefmaria darin, Menschen in die Heiligung des Lebens zu führen.“ Mit Papst Franziskus lasse sich, so der Bischof der Diözese Vorarlberg in seiner Predigt in Maria Bildstein, dies so formulieren: „Heiligung geschieht, indem wir die Wunden der Menschen heilen und die Herzen der Menschen wärmen.“

Gedenkmesse mit Regens Dr. Tatzreiter in der Wiener Peterskirche

Der Regens des Wiener Priesterseminars, Richard Tatzreiter, hob in der Wiener Peterskirche den Aufruf zur Alltagsheiligung Escrivás hervor. Noch mehr als Worte überzeuge das gelebte Beispiel, um ein "Instrument der Heiligung" für andere werden zu können.

Franz Joseph Rauch, Regens des Priesterseminars Graz/Gurk, der den Festgottesdienst in der Grazer Barmherzigenkirche zelebrierte, schlug eine Brücke zwischen dem heiligen Josefmaria und der französischen Mystikerin Madeleine Delbrel, die beide von der "Heiligkeit im Gewöhnlichen" sprachen.

Josefmaria Escrivá de Balaguer y Albas (1902-1975) wurde am 6. Oktober 2002 heiliggesprochen. Am 27. September 2014 wird sein erster Nachfolger als Prälat des Opus Dei, Bischof Alvaro del Portillo (1914-1994), in seiner Geburtsstadt Madrid seliggesprochen, dazu werden rund 100.000 Menschen aus 60 Ländern erwartet. Papst Franziskus hatte im Juli 2013 das Seligsprechungsdekret unterzeichnet.

Regens Rauch erinnerte in diesem Zusammenhang an die Worte von Papst Franziskus, der dazu ermutigt hat, das Beispiel Bischof Alvaros nachzuahmen, sein „demütiges, stilles, aber zugleich entschlossenes Leben, in dem er Zeugnis gab für die immerwährende Neuheit des Evangeliums, die allgemeine Berufung zur Heiligkeit verkündete sowie die Mitarbeit am Heil der Menschen durch die eigene tägliche Arbeit“.

Aus Österreich werden rund 300 Pilger an der Seligsprechung in Madrid teilnehmen. Bischof Alvaro del Portillo hatte eine enge Verbindung zu Österreich und zu Kardinal Franz König (Alvaro del Portillo und Österreich), mit dem ihm eine tiefe Freundschaft verband.

Quelle: Kathpress / Opus Dei Pressestelle

Kathpress / Opus Dei Pressestelle