Botschaft des Prälaten (21. Oktober 2023)

Der Prälat des Opus Dei bittet um Gebet für die Weltbischofssynode und erläutert einige Aspekte der Natur der Kirche.

Meine Lieben, Gott schütze euch!

Im Verlauf der Bischofssynode hat es logischerweise unterschiedliche Nachrichten und Kommentare in einigen Kommunikationsmitteln gegeben. In meiner vorigen Botschaft habe ich euch um Gebet für dieses kirchliche Ereignis gebeten. Nun möchte ich euch vorschlagen, dass wir uns kurz Gedanken zu einigen wenigen Aspekten der göttlich-menschlichen Verfassung der Kirche machen.

Bevor wir uns anderen Überlegungen zuwenden, erinnere ich euch mit Worten unseres Vaters daran, dass „die Kirche Christus unter uns ist, sie ist Gott, der auf die Menschheit zugeht, um sie dadurch zu heilen, dass Er uns mit seiner Offenbarung ruft, mit seiner Gnade heiligt und uns erhält durch seinen immerwährenden Beistand in den kleinen und großen Kämpfen des Alltags“ (Christus begegnen, Nr. 131). Angesichts dieser Tatsache, dass wir in der Kirche Christus selbst begegnen, versteht man den bekannten bedeutungsvollen Satz des hl. Cyprian: „Niemand kann Gott zum Vater haben, der nicht die Kirche zur Mutter hat“ (Über die Einheit der katholischen Kirche, 6).

Die Kirche ist Christus und auch wir, Männer und Frauen, die durch die Taufe Christus eingegliedert wurden, sind Kirche. In diesem menschlichen Element finden sich neben einer großen Anzahl heiliger Menschen auch viele Äußerungen menschlicher Schwachheit, der eigenen wie der unserer Mitmenschen. Diese Schwachheit darf unseren Glauben an die „eine, heilige, katholische und apostolische Kirche“ jedoch nicht erschüttern.

Unsere Liebe zum Werk hängt notwendigerweise eng mit unserer Liebe zur Kirche zusammen. Unser Vater sagt uns mit seinem katholischen, universalen, Blick: „Meine Kinder, wir können nicht nur auf das Werk blicken, sondern wir sollten als erstes und immer auf die heilige Kirche schauen“ (Brief 14.9.1951, Nr. 27).

Augustinus sprach davon, dass „die Kirche die versöhnte Welt ist“ (Predigt 96, Nr. 8). Das heißt, sie entwickelt sich, indem sie die Welt mit Gott versöhnt. Das ist die große apostolische Sendung, die allen Gliedern der Kirche zukommt und die sich in einer wunderbaren Einheit inmitten der Vielfalt so vieler Institutionen und Initiativen verwirklicht. Die Welt mit Gott zu versöhnen bedeutet, Frieden in diese Welt zu bringen, die so sehr von Spaltungen und Kriegen heimgesucht wird, wie dem aktuellen zwischen der Ukraine und Russland und dem jüngsten im Heiligen Land. Bleiben wir eng mit der ganzen Kirche in unserer Bitte um Frieden verbunden, die natürlich auch in meinem Gebet in Fatima am 5. Oktober sehr präsent war. Beteiligen wir uns insbesondere großzügig an dem von Papst Franziskus für den 27. Oktober ausgerufenen Tag des Gebets, des Fastens und der Buße.

Hört nicht auf, ebenfalls für die laufende Arbeit an den Statuten des Werkes zu beten, worum ich euch in der Botschaft vom vergangenen September gebeten hatte.

In Liebe segnet euch

Euer Vater

Rom, 21. Oktober 2023